Ehr­erbie­tung

Kon­fron­ta­ti­on mit einem alt­mo­di­schen The­ma.

Herz­lich will­kom­men bei den Bür­gern für Laden­burg. Schön, dass ihr rein­hört. Aus aktu­el­lem Anlass möch­te ich euch heu­te mit einem alt­mo­di­schen The­ma kon­fron­tie­ren und euch hof­fent­lich gute Anre­gun­gen geben.

Es ist die Ehr­erbie­tung. Oh, oh, was für ein altes Wort. Ja, Ehre, wem Ehre gebührt.

So sprach ich, als der Bür­ger­meis­ter mich lob­te. Oh, sind sie aber fein ange­zo­gen wegen mir, sag­te ich. Nur Ehre, wem Ehre gebührt.

Ich wuss­te nicht, ob der Bür­ger­meis­ter damit mein­te, er selbst dür­fe sich geschmei­chelt füh­len oder ob ich damit Respekt sei­nem Amt gegen­über brach­te, denn immer­hin wur­de er gewählt, oder? Und so ist es auch, wenn man im Stadt­rat ist. Es geht hier um Ehr­erbie­tung. Das heißt, wir beneh­men uns natür­lich mög­lichst wür­de­voll, mög­lichst höf­lich, aber wir ver­göt­tern uns nicht.

Das bedeu­tet, wenn wir also eine Men­schen erle­ben, das im Stadt­rat gewählt wor­den ist, so ist er der Ehr­er wert, auch wenn er viel­leicht noch nicht die Fein­hei­ten des infor­mel­len Codes die­ser hoch­eh­ren­wer­ten Ver­samm­lung ver­stan­den hat oder er aus ande­ren sozia­len Schich­ten kommt, wo ein hast du gut gemacht Kum­pel die höchs­te Aner­ken­nung sei­nes Lebens dar­stellt. Ich sage das nicht, weil das auf unser Stadt­rat zutref­fe, son­dern ich sage das, weil im poli­ti­schen Leben des Bür­ger­meis­ter-Vor­wahl­kamp­fes, der aktu­ell tobt, wir Sprü­che hören, die­ser oder jene Kan­di­dat wird den ande­ren in der Luft zer­rei­ßen. Die­sen Men­schen dort schüt­teln wir nicht die Hand, mit denen da reden wir nicht.

Ja, das sind Din­ge, wie sie faschis­to­ide Par­tei­en in Deutsch­land schon immer her­vor­ge­bracht haben und aber es ist egal, wel­che Far­be die­se Par­tei­en haben. Wir mer­ken nur, dass wenn wir als Bür­ger für Laden­burg eine Ent­schei­dung im Rat­haus haben möch­ten, die den Bür­gern gerecht wird, dass dies nur dann statt­fin­den kann, wenn wir uns ein­an­der respek­tie­ren und ach­ten. Das heißt, wir sehen nicht in unse­rer Par­tei­zu­ge­hö­rig­keit die Berech­ti­gung, auf ande­re Men­schen los­zu­ge­hen, so als hät­ten wir einen Schlag­stock bekom­men, mit dem wir legi­tim auf den Markt­platz auf jeden ein­tref­fen dürf­ten, der uns nicht gefällt.

Das ist Spal­tung, das ist auch nicht ehren­voll und davor war­ne ich in aller Deut­lich­keit, lasst uns ein­an­der ehren­voll umge­hen, denn wir sind es wert und wir müs­sen mor­gen noch zusam­men­le­ben, wenn der eine oder ande­re poli­ti­sche Spuk hier end­lich vor­bei ist. In die­sem Sin­ne, gehabt euch wohl.