Eine Mitteilung zur Bürgerachtung.
Herzlich Willkommen bei den Bürgern für Ladenburg. Heute das Thema die Bürgerachtung. Nein, nicht Achtung für den bösen Bürgern.
Das ist falsch. Sondern achte doch mal darauf, wie es dir geht. Du lebst hier, du weißt nicht, wie lange. Du wirst arbeiten und hast keine Arbeit. Du hast Rente. Und du machst dir manchmal so deine Gedanken.
Wie wird das alles weitergehen? Werde ich wertgeschätzt? Werde ich hier sicher wohnen können? Werde ich auch im Alter, wenn ich gebrechlich geworden bin, mit einem Auto in der Altstadt vor die Haustür fahren können? Werde ich jemanden haben, der bei mir ist? Oder werde ich jeden Handgriff, jede Nettigkeit teuer bezahlen müssen? Weil man die Altstadt gesperrt hat für Autos, für meine Besuche, für meine Verwandten, für Menschen, die mal spontan vorbeischauen wollten. Wird man mir die Möglichkeit Gemüse anzubauen genommen haben? Und ich werde wahrscheinlich Farmer werden müssen, um irgendwie mir noch selber einen Kohlrabi anbauen zu müssen, der wirklich nach was schmeckt. Wie geht es mir denn bei meinen Kleidern, die ich mir alle halbjährlich neu kaufen darf, wo alles, was ich ja kaufen kann, eigentlich nichts mehr wert ist.
Aber ich will eigentlich nicht so sein. Wir haben verschiedene Lebenskonzepte. Und wenn wir uns respektieren und Achtung voneinander haben, dann lassen wir uns so leben, wie wir es selbst oft für richtig finden. Und wir sollten uns, wenn es geht, dabei unterstützen. Und so achten wir darauf, wie es uns geht. Die Bürger Fladenburg haben kein Parteibuch, oder ein Parteibuch haben, oder einen Mitgliedsausweis, oder eine Art Gutmenschenmedaille, mit der sie hoffen, sich von anderen abzuheben.
Das überlassen wir den Parteien, solche Sachen. Sondern die Bürger für Ladenburg zeichnen sich aus durch ein soziales Netzwerk, das zusammenhält. Das sie besucht, wenn man krank ist, wenn man einsam ist. Das, was überzählig ist, abgibt, an diejenigen, die es braucht. Und dass sie sich darum kümmern, dass niemand abgehängt wird und jeder seine Ansprache hat. So würde ich jetzt die Bürger für Ladenburg, seit 2012 ist das erstanden. So würde ich das bezeichnen wollen. So ist das gewachsen, Jahr für Jahr. Und das war nie plakativ. Auch heute wissen noch die wenigsten, die in Fladenburg schon alteingesessen sind, nicht alle, aber einige meine ich doch, was die Bürger für Ladenburg eigentlich sind und wer dazugehört. Das ist nicht nachvollziehbar. Und schnell ist man gewesen bei Pauschalurteilen und hat uns Menschen immer etwas Politisches unterstellen wollen.
Das ist natürlich falsch. Denn Mitmenschlichkeit darf nicht politisiert werden. Das Verständnis für andere Menschen ist kein Parteiprogramm.
Und das unterscheidet uns ganz erheblich. Wenn Menschen meinen, sie können sich den Luxus eines Parteiprogramms und einer Parteimitgliedschaft leisten, um den Menschen etwas Gutes zu tun, dann bin ich gespannt auf die Umsetzung. Die letzten 120 Jahre deutscher Parteigeschichte haben mich davon ehrlich gesagt nicht überzeugt.
Aber naja, mal schauen, vielleicht wird es anders. Wir verfolgen neue, moderne, demokratische Strukturen. Das heißt, wir haben kein Neusprech, sondern wir haben hoffentlich eine klare Ausdrucksweise. Und jeder kann verstehen, was wir tun und wie wir es meinen. Bei uns darf man anderer Meinung sein. Bei uns muss nach einer Sitzung kein Konsens herrschen. Bei uns herrscht kein Fraktionszwang. Das ist überhaupt nicht nötig. Wozu denn auch? Dass wir unterschiedlich sind, das wussten wir doch, oder? Aber wir haben alle eines verstanden.
Wir gingen eines Tages in uns und dachten, wie geht es uns denn hier? Kann das alles sein, oder geht noch was? Und wenn du diese Sehnsucht hast und dieses Fragen hast in dir, geht hier noch was? Kann dieser Ort nicht doch ein sonnendurchglänzender Ort sein, frei von Bitterkeit, Verärmtheit und Hoffnungslosigkeit? Also, uns geht es nicht so schlecht um Himmels Willen. Sondern manchmal ist man ja so verbittert und so abgeschlossen. Manchmal nimmt man ja seine Enttäuschung, die man einmal erlebt hat, als Pauschalurteil für die nächsten 80 Jahre seines Restlebens.
Und das ist tragisch. Es geht auch bei uns darum, ein Neues zu wagen. Ein neues Miteinander, eine neue Form von Demokratie, eine neue Form von Mitsprache derer, die politische Entscheidungen ausbaden müssen. Und das ist wichtig. Überleg doch mal, wie viele Menschen nicht in Parteien sind und wie viele Prozent der Bevölkerung Parteiangehörige sind. Das ist eine extreme Minderheit, wisst ihr das? Und denen überlasst ihr alles.
Das ist nichts gegen die Menschen, die sich entschieden haben, durch eine Partei den Mitmenschen etwas Gutes tun zu wollen, um Himmels Willen. Ich meine das nicht böse. Aber denkt mal darüber nach. Die Mehrheit schweigt immer noch. Die Mehrheit ist immer noch nicht organisiert. Und dafür wird es höchste Zeit. Aber dafür braucht es auch keine Partei.
Also, ich würde mich freuen, mit dir darüber mal ausführlicher zu sprechen. Bis bald.